Viele Menschen haben das Gefühl, das Leben in der modernen Hochleistungsgesellschaft werde immer „schneller“ und damit anstrengender. Die Folge: Stress, Burn-out und andere psychische Belastungen nehmen zu. Das zeigt sich auch in den Statistiken zur Berufs- und Erwerbsunfähigkeit. Seit Jahren sind seelische Probleme auf dem Vormarsch. Die neuesten Zahlen, die der Versichererverband GDV jüngst für 2016 vorlegte, unterstreichen diesen Trend – und zeigen deutliche Unterschiede zwischen den Geschlechtern.
Bei 35,4 Prozent der Frauen, die berufs- oder erwerbsunfähig werden, liegt die Ursache in der Psyche. Bei Männern sind es „nur“ 25 Prozent, wenngleich seelische Probleme auch hier auf Rang eins der Ursachen stehen. Insgesamt ergibt das 29 Prozent aller Betroffenen. Auf Rang zwei folgen Erkrankungen des Bewegungsapparats mit 18,4 Prozent. Hier sind Männer (20,9) stärker betroffen als Frauen (14,4). Anders sieht es wieder bei den Krebserkrankungen aus, die insgesamt auf 18 Prozent kommen: Bei 23 Prozent der Frauen und 14,8 Prozent der Männer sind sie für Erwerbs- oder Berufsunfähigkeit verantwortlich. Unfälle sind bei 11,5 Prozent der Männer und nur 5,1 Prozent der Frauen der Auslöser.
Insgesamt muss mehr als jeder fünfte Arbeitnehmer vor Erreichen des Rentenalters die Erwerbstätigkeit einstellen. Eine Berufsunfähigkeitsvorsorge wird daher auch von Verbraucherschützern dringend empfohlen – denn die staatliche Absicherung ist kaum der Rede wert.
> weiterlesen
Seit Einführung der Riester-Rente reißen die Diskussionen um das Altersvorsorgeprodukt nicht ab. Im Wesentlichen monieren die Kritiker, dass die Riester-Angebote zu kompliziert und zu teuer seien. CSU-Chef Horst Seehofer erklärte das Modell gar für „gescheitert“. Fachleute betrachten die Sache dagegen differenzierter. Aber auch von ihnen räumen die meisten ein, dass eine Entschlackung der Produkte und der Produktlandschaft sinnvoll wäre.
Dieses Ziel haben die Versicherer nun ins Visier genommen: Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e. V. (GDV) möchte noch vor der Sommerpause einen Standardvertrag präsentieren. Er soll das Riestern nicht nur einfacher, sondern auch preiswerter machen. So sollen Bürger und Politik endgültig mit dem Produkt versöhnt werden.
Dessen ungeachtet gibt es einen neuen politischen Vorstoß aus Hessen für eine kapitalmarktbasierte, staatlich organisierte „Deutschlandrente“. Auch im Koalitionsvertrag der GroKo wird eine Riester-Verbesserung gefordert.
> weiterlesen
Wer bei kleineren Schäden am Auto einen Sachverständigen mit einem Gutachten beauftragt, sollte zuvor die Kostenübernahme mit der Versicherung klären. Das gilt auch, wenn die Versicherung des Schädigers sich schon bereiterklärt hat, den vollen Schaden zu regulieren.
Das Amtsgericht Hamburg entschied kürzlich über die Klage einer Kfz-Halterin, die neben 760 Euro für die Schadensbehebung auch 360 Euro für ein Gutachten eingefordert hatte. Dieses hielt sie für nötig, um verdeckte Schäden auszuschließen. Der Versicherer hingegen war der Auffassung, es sei für die Geschädigte leicht erkennbar gewesen, dass es sich lediglich um einen Bagatellschaden handelte. Die 360 Euro für das Gutachten gehörten damit nicht zur Versicherungsleistung.
Dieser Argumentation des Versicherers schloss sich das Gericht an und wies die Klage ab. Bei einem Bagatellschaden – wofür gemeinhin eine Grenze von 1.000 Euro gezogen wird – sei ein einfacher Kostenvoranschlag einer qualifizierten Werkstatt zur Schadensfeststellung ausreichend.
> weiterlesen
Fondsgebundene Lebens- und Rentenversicherungen gewinnen kontinuierlich an Beliebtheit. Gerade in Niedrigzinszeiten bieten sie überzeugende Vorteile – zuvörderst ihr Renditepotenzial. Langfristig, das zeigt die Erfahrung, geht es an den Kapitalmärkten immer nach oben. Diese Tatsache machen sich Fondspolicen zunutze und verknüpfen sie mit verschiedenen Sicherheitsmaßnahmen, von Beitragsgarantien bis Ablaufmanagement.
Doch laut einer neuen Studie schöpfen die meisten Versicherten das Potenzial des Produkts nicht aus. Hauptgrund ist die Auswahl zu schwacher Fonds – und das anschließende Festhalten daran. Denn nach dem Motto „Einmal abgeschlossen, nie wieder angefasst“ lassen zahlreiche Versicherte ihre Police in der Schublade schmoren und wundern sich allenfalls Jahr für Jahr darüber, dass der mitgeteilte Rückkaufswert nicht den Erwartungen entspricht. Dabei lassen sich mäßig performende Fonds (und darunter finden sich viele mit bekannten Namen) ohne großen Aufwand aussortieren. Die meisten Policen ermöglichen solche Wechsel sogar kostenlos, zumindest einmal im Jahr.
Ein kurzer Vergleich und eine Mitteilung an den Versicherer genügen, um die Ertragskraft der Fondspolice deutlich zu steigern. Wer dabei Unterstützung wünscht, findet sie bei seinem Finanzberater.
> weiterlesen
Laut einer aktuellen Umfrage haben knapp 30 Prozent der unter 30-Jährigen in Deutschland Angst vor dem Alter – und zwar keineswegs wegen der erwartbaren gesundheitlichen Gebrechen, sondern wegen der überaus düsteren finanziellen Aussichten. Über alle Altersgruppen hinweg teilen 18 Prozent dieses ungute Gefühl. Mehr als doppelt so vielen, nämlich 40 Prozent, bereitet konkret die Frage der Ruhestandsfinanzierung Sorgen. Und mehr als jeder Zweite geht davon aus, sich in späteren Jahren finanziell einschränken zu müssen. Im Osten ist dieser Anteil tendenziell höher, im Süden geringer.
Da überrascht es kaum, dass es eine relativ hohe Zustimmung zu einer obligatorischen privaten Altersvorsorge gibt: 25 Prozent wünschen sich eine staatliche Verpflichtung zum Sparen für den Ruhestand. Noch deutlich mehr Menschen gehen davon aus, dass diese Pflicht in den nächsten zehn Jahren ins Gesetzbuch geschrieben wird: 53 Prozent.
Aktuell legen 56 Prozent der unter 30-Jährigen gar nichts oder weniger als 50 Euro monatlich zurück. Bei den 31- bis 50-Jährigen sorgt immerhin gut jeder zweite mit mehr als 100 Euro pro Monat fürs Alter vor.
> weiterlesen
Drohnen werden mehr und mehr zu einem Massenartikel, insbesondere seit es schon für unter 100 Euro brauchbare Geräte gibt. Was viele Anwender nicht wissen: Für den Einsatz gelten strenge Regeln, und dass die private Haftpflichtversicherung bei einem Schaden einspringt, ist überaus fraglich. Ein Absturz kann aber auch erfahrenen Piloten passieren, beispielsweise aufgrund einer Windböe. Kommt es zu Personen- oder Sachschäden, haftet der Pilot mit seinem Vermögen.
Das Problem: Prinzipiell ist der Gebrauch von Spielzeugen über die Privathaftpflichtpolice abgesichert – nicht festgelegt ist aber, bis zu welchem Gewicht eine Drohne noch als Spielzeug gilt. Überschreitet sie die Schwelle zum unbemannten Flugobjekt, kann der Versicherer den Daumen senken. Drohnenbesitzer sollten daher unbedingt mit ihrer Versicherung abklären, ob ihre Drohne vom Haftpflichtschutz umfasst ist und ob gegebenenfalls eine Klausel in den Vertrag aufgenommen werden kann. Für größere und damit schwerere Geräte muss eine eigene Drohnen-Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden – das schreibt der Gesetzgeber vor.
> weiterlesen
Rund 90 Prozent der deutschen Autofahrer halten sich am Steuer für überdurchschnittlich gut. Da ist es nur folgerichtig, dass sie auch verstärkt bei Kfz-Versicherungen zugreifen, die vorbildliches Fahrverhalten belohnen (Telematik-Tarife). Die Auswahl an Anbietern wächst, mittlerweile gibt es gut 15 am deutschen Markt. Doch man sollte genau prüfen, welche Daten eigentlich auf welche Art erhoben werden und worauf man wirklich Einfluss hat.
Prinzipiell sind Nachlässe von bis zu 40 Prozent drin, wenn die Daten auf eine ideale Fahrweise schließen lassen. In der Praxis dürften die meisten Fahrer diesen Wert aber kaum erreichen. Denn in den sogenannten Score – die Punktzahl, die das Fahrverhalten zusammenfasst – fließen je nach Anbieter auch die Tageszeiten und die Wegstrecken ein. Wer beispielsweise auf dem Weg zur Arbeit zu ungünstigen Zeiten bekannte Unfallschwerpunkte passieren muss, kann schon Minuspunkte kassieren. Auch ob mehr in der Stadt oder auf dem Land gefahren wird, kann eine Rolle spielen. Die Kriterien und deren Gewichtung legt jeder Versicherer selbst fest.
Ebenso verhält es sich mit der Datenerhebungsmethode: Manche Versicherer setzen eine Handy-App ein, die praktischerweise auch gleich erfasst, ob und wie lange der Nutzer das Gerät während der Fahrt bedient. Andere schreiben eine fest installierte Box im Auto vor oder einen Stick, der in den Zigarettenanzünder gesteckt wird.
> weiterlesen
In die Medien schaffen sie es – im Gegensatz zu Elementargewalten oder Bränden – höchst selten, doch im Alltag haben Leitungswasserschäden es in sich: Sie verursachen mit Abstand die meisten Wohngebäude-Schadensfälle und die höchsten Kosten. Das geht aus einer kürzlich vorgelegten Auswertung des Versicherer-Gesamtverbands für das Jahr 2016 hervor.
Demzufolge mussten die Versicherer knapp 2,6 Milliarden Euro für rund 1,15 Millionen Leitungswasser-Schadensfälle leisten. Der Geldbetrag entspricht etwa 54 Prozent aller Wohngebäude-Aufwendungen. Feuerschäden folgen mit knapp einer Milliarde Euro und 210.000 Schadensfällen. Durch Sturm/Hagel bedingte Versicherungsfälle traten zwar häufiger auf (rund 400.000), doch mit 610 Millionen Euro verursachten sie deutlich weniger Kosten. Elementargefahren schließlich komplettieren das Bild mit einer Schadenssumme von 420 Millionen Euro, die sich auf 70.000 Fälle verteilen. In dieser Klasse werden Überschwemmung, Rückstau, Erdbeben, Erdsenkung, Erdrutsch, Schneedruck, Lawinen und Vulkanausbruch zusammengefasst.
Die tatsächlich eingetretenen Schäden waren deutlich höher, doch die Versicherer erfassen naturgemäß nur die versicherten Fälle. Eine Wohngebäude-Police haben weniger als die Hälfte der deutschen Immobilienbesitzer abgeschlossen.
> weiterlesen
56 Prozent der Deutschen halten sich für den Fall einer Pflegebedürftigkeit für nicht ausreichend abgesichert. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Marktforschungsunternehmens YouGov unter gut 2.000 Bundesbürgern. Über der gesetzlichen Pflegeversicherung senken sogar mehr als drei Viertel der Befragten den Daumen: Sie gehen davon aus, dass die staatlichen Leistungen die tatsächlichen Kosten nicht decken. Zuversichtlich blicken in dieser Hinsicht nur 8 Prozent der Deutschen in die eigene Zukunft.
Problembewusstsein ist also vorhanden. Selbst mit einer privaten Police vorgebaut haben jedoch nur 15 Prozent der Bundesbürger. Befragt nach den Gründen für diese „Enthaltsamkeit“ landete kaum überraschenderweise Geldmangel auf Platz eins – 63 Prozent stimmten der Aussage „Ich kann es mir finanziell nicht leisten“ zu. Dabei kostet dieser wichtige Vorsorgebaustein nur wenige Euro im Monat und damit einen Bruchteil dessen, was die Befragten für Freizeitangebote ausgeben. Ein Fünftel gab an, zu wenig über Absicherungsmöglichkeiten zu wissen.
> weiterlesen